In allen antiken und modernen Kulturen wurde den Natursteinen eine magische Bedeutung verliehen und einige von ihnen werden auch heute noch als göttlich verehrt. Der Begriff Stein ist Synonym für Unendlichkeit und für Mensch, und er hat auch zur Entstehung einiger Eigennamen von Personen beigetragen.

Die Natursteine sind feuerbeständig, hygienisch, ungiftig und auf Grund der Tatsache, dass die Erde daraus besteht 100% biokompatibel.

In der internationalen Norm der neapolitanischen Pizza steht klar und deutlich geschrieben: "Die echte neapolitanische Pizza darf ausschließlich durch gelernte Bewegungen der Hände auf einer mit Mehl bedeckten Arbeitsfläche aus Marmor ausgerollt werden."
Das echte Pesto genovese wird traditionell mit einem Holzstößel in einem Mörser aus weißem Marmor zubereitet. Im Veltlin werden Töpfe aus Serpentin zur Zubereitung von Schmorbraten verwendet, da sie die Hitze aufrecht erhalten. Außerdem werden als Kochfelder geschliffene Steinplatten und Specksteine verwendet.
In den antiken und modernen Ölpressen werden die Oliven in die Ölmühle gegeben, auf deren Boden sich Graniträder befinden, die die Oliven zerquetschen und ihnen das Öl entziehen.

Die Herstellung eines Endproduktes aus Naturstein erfolgt in mehreren Bearbeitungsphasen, die im Abbau des Gesteins aus dem Ursprungssteinbruch, der Unterteilung in Blöcke und einer zweiten Unterteilung in Elemente mit einer bestimmten Form und Abmessung bestehen. Wenn das Steinelement im gewünschten Format zur Verfügung steht, folgt die Phase der Endbearbeitung, die in der Aufbringung des gewünschten Finishs besteht. Einige Oberflächenbearbeitungen bestimmen nicht nur das jeweilige Aussehen und die verschiedenen Färbungsgrade, sondern sie beeinflussen auch die Leistungsmerkmale des Produkts, wie die mechanische Beständigkeit, die Widerstandsfähigkeit gegen externe Einwirkungen und die Schallisolierung. Folgende Bearbeitungen dienen dazu, den Materialien besondere Merkmale zu verleihen:

• Schleifen – Hierbei handelt es sich um eine Behandlung der Oberfläche, die dazu dient, die Farbe weicher und sanfter zu machen, wodurch dem Material ein mattes Aussehen und eine glatte und ebene Oberfläche verliehen werden. Diese Behandlung wird vor allem für Verkleidungen für Außenbereiche verwendet, wo die klimatischen Bedingungen die Politur beschädigen und Flecken verursachen würden.
• Polieren - Hierbei wird der Oberfläche Leuchtkraft und Spiegelglanz verliehen und die natürliche Färbung des Natursteins hervorgehoben. Außerdem wird die Oberfläche optimal geebnet, wodurch das Material widerstandsfähiger wird.
• Stocken - Durch diese Bearbeitung wird die Oberfläche des Natursteins jener des Rohmaterials sehr ähnlich, da dem Material eine raue Oberfläche verliehen wird.
• Sandstrahlen – Diese Bearbeitung besteht in einer Aufrauung der Oberfläche durch einen Druckluftsandstrahl. Dieses Verfahren wird auch für die Reinigung der Steinmaterialien verwendet. Es ist jedoch mit dem Risiko verbunden, und zwar, dass das Material für die Einwirkung von Witterungseinflüssen anfälliger wird.
• Beflammen – Neben dem Polieren ist das die am häufigsten verwendete Oberflächenbehandlung. Sie wird verwendet, um dem Stein ein natürliches Aussehen zu verleihen. Nicht alle Steine sind jedoch gegen die für diese Bearbeitung erforderlichen hohen Temperaturen resistent, wie zum Beispiel der Granit, bei dem diese Behandlung zu vermeiden ist, da er einen hohen Anteil an Eisen enthält, das unter Einwirkung der Flamme schmilzt und Spuren hinterlässt.