Marmor
Der Marmor ist ein Sedimentgestein, sein Name stammt aus dem Griechischen und bedeutet "glänzender Stein". Es gibt zahlreiche Farbtöne, die auf die unterschiedliche Kristallisation im Lauf der Jahrtausende und auf die Art der im Stein enthaltenen Unreinheiten (Lehm, Schlick, etc.) zurückzuführen sind.
Auf Grund seiner Kostbarkeit wird er im Bauwesen vor allem für Verkleidungen im Innen- und Außenbereich sowie für Fußbodenbeläge in Form von Platten und nicht als strukturelles Baumaterial verwendet. Außerdem neigt er zur Bildung von Flecken bei Kontakt mit einigen Säuren wie Zitrone oder Essig und erfordert eine besondere Pflege.
In Italien ist eine der bekanntesten Arten der Carrara-Marmor.
Der Begriff Marmor stammt vom altgriechischen Wort "marmairon", was "glänzen" bedeutet, und diente zur Hervorhebung der glänzendsten Steine unter allen anderen. Der Ursprung des Begriffs wird dem schönen weißen prokonnesischen Marmor der Insel Marmara im gleichnamigen Meer zugeschrieben, eines der ersten Materialien, die in der Antike in Plattenform zugeschnitten und auch nach Pompeji, Rom und entlang der Donau exportiert wurde. Außerdem wurde mit diesem Stein die Stadt Konstantinopel erbaut.
Auf dieselbe Art nannten die Römer alle jene Steine (lapis), die poliert werden konnten, "marmora", ganz gleich, ob es sich um Granit oder Marmor handelte, während sie jene Steine, die nur geschliffen werden konnten, wie Tuffstein und Travertin als "lapides" bezeichneten. Üblicherweise importierten die Römer die Steine (lapis), die von den von ihnen eroberten Völkern verwendet wurden, wie Porphyr, Granit und Alabaster aus Ägypten, Marmor aus Anatolien, den Cipollino Mandolato aus den Pyrenäen, den Breccia Verde aus Sparta oder den gelben Marmor aus Numidien (Tunesien) als Symbolisierung der eroberten Gebiete und verwendeten sie zur Errichtung von Altären und Tempeln für ihre Götter, als wollten sie im metaphorischen Sinn zahlreiche verschiedene Wirklichkeiten in einem einzigen Punkt vereinen.
Diese Materialien werden Antikmarmor genannt und sind Gegenstand ausführlicher Studien der Schönen Künste, auch wenn von einigen derAbbauort bis heute noch nicht bekannt ist.
Auf der Suche nach kostengünstigeren Alternativen zum weißen Marmor aus Griechenland begann das Kaiserreich in der Folge mit dem Abbau des nahe gelegenen weißen Carrara-Marmors, wodurch die Kosten für den Transport, der auch damals auf dem Seeweg erfolgte, gesenkt werden konnten.
Als Baumaterialien (lapis) hingegen wurden die lokalen Steine verwendet, die auf Grund der Nähe des Abbauortes und der einfachen Bearbeitung gewählt wurden, im Fall von Rom der Travertin, im Fall von Mailand der Ceppo.
Der weiße Marmor ist der reinste, mit einem Calcitgehalt zwischen 99% (Statuario-Marmor aus Carrara) und 90% (Cipollino Apuano), wobei die Äderungen Unreinheiten mit amorpher Struktur darstellen. Eines der wichtigsten Merkmale des Statuario-Marmors, der von Michelangelo sehr geschätzt wurde, ist neben der Reinheit die feine Körnung, die eine detaillierte Bearbeitung ermöglicht. In der Tat, je feiner die Körnung, umso häufiger wird eine Marmorart für Statuen verwendet. Der reine, kristalline Marmor ist weiß, alle anderen Farben stellen Unreinheiten dar. So ist die rote Färbung häufig auf Eisenoxide zurückzuführen und je mehr Unreinheiten enthalten sind, desto amorpher (ungeordneter) zeigt sich die Molekularstruktur.
Gemäß Norm EN12670 hingegen wird der Marmor als metamorphes Gestein mit einem Carbonatgehalt von mehr als 50% definiert und schließt auch andere Gesteinsarten wie Schotter ein, der ein junges Gestein darstellt, das als Agglomerat von antiken Steinen, die in einer Grundmasse aus Naturzement oder Sedimentgesteinen, die keine Metamorphose durchgemacht haben, vereint sind, entstanden ist.
Der rote Veroneser Marmor und alle jene Gesteine, in denen Fossile erkennbar sind, gelten als Sedimentgesteine und somit nicht als Marmor.