ONIX
In der Mineralogie ist der Onyx ein Eruptivgestein, eine kryptokristalline Form des Quarzes (SiO2), Unterform des Achats (Moh'sche Härte 7), von dem er sich unterscheidet, da er gestreift ist.
Auf Handelsniveau wurde der Begriff ausgedehnt und umfasst auch den ästhetisch ansprechenderen Alabaster. Der erste schriftliche Text, der in terminologischer Hinsicht für Verwirrung mit der modernen Geologie gesorgt hat, ist die Genesis, in der von "Karneolsteinen" die Rede ist, "lapis onyx" nannten die antiken Römern die wertvollen Alabastersteine aus dem Niltal, die ursprünglich bei der ägyptischen Stadt Alabastron abgebaut wurden, woher nach Plinius der griechische Begriff "alabastros" stammt.
Und eben Plinius der Ältere, der übrigens in Como geboren wurde, führt im Buch XXXVI seiner Historia Naturalis, in der er über Marmor und Steine berichtet, an, dass diese bereits zu seiner Zeit von einigen Personen statt Onyx Alabaster genannt wurden und dass darausdie besten Behälter zur langen Aufbewahrung von Heilsalben hergestellt werden.
In jedem Fall handelt es sich um ein Sedimentgestein (Moh'sche Härte 2-3), dessen Ursprung jenem des Travertins ähnlich ist, der von der Calciumcarbonatausfällung in sehr ruhigen unterirdischen Bereichen (Grotten) stammt und über eine gebänderte aus großen Calcitkristallen bestehende Struktur verfügt.
Seit jeher werden diese Steine auf Grund ihres durchscheinenden und vielfarbigen Äußeren mit Luxus und Dekorationen assoziiert.
In der Antike war der ägyptische Alabaster äußerst bekannt, in der spätrömischen Zeit und dem Mittelalter jener aus der Toskana (man findet ihn jedoch auch im Carso-Gebiet und in der Lombardei).
Er findet häufig als Halbedelstein in der Bijouterie zur Herstellung von Ketten und Halsbändern oder in der Innenarchitektur als Verkleidung Verwendung. Mit Hintergrundbeleuchtung durch normales Licht entsteht ein einzigartiger ästhetischer Effekt, wie zum Beispiel bei den Fenstern des Mausoleums von Galla Placidia (3. Jhdt., Ravenna), wo er anstelle der Fenster verwendet wurden.
Es handelt sich um einen empfindlichen Stein, der verbleicht, wenn er einige Jahre lang direktem Sonnenlicht ausgesetzt wird. Aus diesem Grund wird er normalerweise nicht in Außenbereichen verwendet. Mit einer entsprechenden Schutzbehandlung kann er als Fußbodenbelag für Innenbereiche verwendet werden.
In der Handelssprache wird er oft dem Marmor gleichgestellt, mit dem er Zusammensetzung (beide bestehen hauptsächlich aus Carbonaten) und Leistungsmerkmale teilt.